Lembi und Wembi

Allgemein

Als Weihnachten 2020 näher rückte, gab es für Krumpfz keinen wichtigeren Wunsch als den gelben Bagger und das Förderband (mit Kompaktlader!) von Playmobil. Uns Eltern überraschte das nicht, der Wunschzettel war die logische Konsequenz einer gut zweijährigen Obsession mit aller Art von Fahrzeugen. Also kaufen wir – Pardon! – besorgte das Christkind pünktlich zu Heiligabend eben diese beiden Wunschobjekte.

Und dann passierte es: Kurz nach Weihnachten, als wir gerade meine Eltern im Norden besuchten, verlor Krumpfz jegliches Interesse an seinen (extra durch ganz Deutschland transportierten!) Baustellenfahrzeugen!

Zuerst fiel es uns allen gar nicht auf, was wohl auch daran lag, dass mein Vater Krumpfz Unmengen meines alten Spielzeugs als attraktive Alternative zum bekannten Baustellenbestand präsentierte. Darunter auch: ein alter Playmobil-Rettungshubschrauber, ein Playmobil Rettungswagen und diverse Playmobil-Figuren samt kleinteiligen Krams, die ich allesamt erstmal mit Seifenlauge von ihrer Staubschicht befreien musste. Besonders angetan hatten es Krumpfz das Picknick-Besteck und das OP-Besteck, die er mit filigranen Fingern in den Bollerwagen räumte.

Wie es der Zufall so wollte, landete ausgerechnet die Tüte mit dem Playmobil-Kleinkram vor der Abreise in Krumpfz‘ Reisetasche und beim Auspacken hier zu Hause erstmal auf dem Schrank in meinem Arbeitszimmer. „Was sollen wir denn damit? Das schicke ich wieder zu meinen Eltern zurück!“, dachte ich mir und vergaß die Tüte…

… bis zu einem Nachmittag irgendwann im Januar, als mich der Corona-Blues plagte, weil das Wetter mies und Krumpfz zu nichts zu bewegen war. Also holte ich mit der unbestimmten Hoffnung auf etwas Abwechslung die Tüte hervor und ließ Krumpfz den Inhalt auf unserem Teppich ausschütten. Und siehe da: Plötzlich waren wir beide darin vertieft, für eine Playmobil-Frau namens Sabine und ihre Kinder (Tina und Annika) ein Picknick auszurichten. Leider gab es für die drei weder Möbel noch Essen, so dass als Picknickdecke eine Holzpalette und als Essen ein Korb Kartoffeln (beides aus Traktor-Zeiten) herhalten mussten. Krumpfz gefiel das neue Szenario trotzdem sehr und da das Wetter keine Besserung versprach, orderte ich online noch am selben Tag ein Campingplatz-Set.

Mit dem Campingplatz-Set ging es dann so richtig los: Die Figuren bekamen von uns allesamt Namen. Dabei war ich als Ideengeberin erstmal für die Menschen zuständig (Thomas, Leni und Tim) und Krumpfz für die Tiere. So bekamen die dekorativen Eichhörnchen die Namen Lembi und Wembi. Leider hatten die sechs Figuren immer noch nichts Anständiges zu essen: Es gab nur Würstchen und Ravioli aus der Dose – oder eben einen Korb Kartoffeln. Deshalb (und wegen des langen Winters!) musste noch ein Marktstand her, mit dem Lena, Matze und Wombi, die schwarze Katze, zusammen mit jeder Menge Gemüse (endlich gesundes Essen!) bei uns Einzug hielten. Irgendwann kam noch ein von mir vor ewigen Zeiten bei einer Milka-Rabatt-Aktion erstandener Junge (Tom) samt Hund (Lassie) dazu. Lassie wurde aber bald durch einen größeren Hund seines Namens beraubt und hieß fortan Tamo, bevor Krumpfz ihn (in Erinnerung an den Hund seiner Tagesmutter) in Tiffi umbenannte.

Letzte Woche hatte meine Mutter schließlich Mitleid mit Krumpfz, der in Corona-Quarantäne war, und schickte einen roten SUV mit Herrn Lambi und Lamma im Cockpit. Und irgendwo hatten wir doch noch eine kleine weiße Katze zurückgelegt? Ah, da war sie ja! Hallo, Lümbi!

von links nach rechts: Lena, Leni, Lembi, Wembi, Wombi, Lümbi, Herr Lambi und Lamma

Tatsächlich habe ich längst den Überblick über alle Namen verloren. Bei den Playmobil-Menschen ist das auch nicht so wichtig – mit denen spielt Krumpfz kaum. Seine Helden sind die Tiere: Lembi und Wembi sind sehr versiert darin, die große Flughafen-Feuerwehr zu fahren, Lassie und Tiffi steuern souverän den Kipplaster oder SUV und Wombi habe ich zuletzt viel den Feuerwehr-Hubschrauber fliegen sehen. Ich muss währenddessen immer die Playmobil-Menschen spielen, die darüber entzückt sind, was die Tiere alles Tolles können („Was sagen die Campingbesitzer dann?“).

Lena, Leni, Thomas, Tim und Herr Lambi haben es auch sonst schwer bei Krumpfz: Ständig verwüsten die Tiere ihren Campingplatz und den Marktplatz, fahren mit ihren Fahrzeugen weg und lassen sie allein zurück. Trotzdem geht es ihnen noch vergleichsweise gut: Die meisten Figuren (auch Picknick-Sabine und Markt-Matze!) fristen ein trauriges Dasein in einer großen Kiste. Vor allem die 14-köpfige Feuerwehrmannschaft um Feuerwehrfrau (!) Sam wartet seit Monaten vergebens auf einen Einsatz.

Was Krumpfz nicht weiß: Im Internet habe ich vor einem Monat günstig und gebraucht einen großen Playmobil-Bauernhof erstanden. Den soll er nun zu Ostern bekommen. Und was soll ich sagen: Ich freue mich schon auf die Schweine Limbi und Wimbi, die Kühe Lumbi und Wumbi und die Hasen Lömbi und Wömbi.

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