Heute lässt mein wöchentlicher Blog auf sich warten. Warum? Mir fällt nichts ein! Schon seit Tagen zermartere ich mir mein durch ständigen Schlafmangel eh schon matschiges Hirn.
Eigentlich wollte ich über den Pekip-Kurs schreiben, an dem Krumpfz und ich diese Woche zum ersten Mal teilgenommen haben. Die Mythen dazu klangen so vielversprechend, dass ich den Text darüber für einen Selbstläufer hielt. Beim Pekip, so hörte ich, lägen Babys ohne Windeln in einem stark beheizten Raum und pinkelten und kackten um die Wette. Und dabei – Schockschwerenot! – gäbe es nur einen Lappen zum Aufwischen für alle. Doch dann bekam man in unserem Kurs tatsächlich so viele Lappen, wie man wollte, und Krumpfz benahm sich so vorbildlich, dass die Kursleiterin ihn mehrfach lobte und ich schweren Herzens die Idee zu einem Text verwarf.
Ich hätte auch davon schreiben können, wie Krumpfz es schaffte, in die Schublade seiner Wickelkommode zu pinkeln und dabei seinen sich frisch in Elternzeit befindlichen Vater einigermaßen aus dem Konzept brachte. Aber daraus lässt sich selbst bei detailreicher Schilderung keine Geschichte ziehen.
Außerdem erwog ich, ein paar Zeilen über die Einführung von B(r)eikost zu schreiben. Denn wir haben Krumpfz gestern zum ersten Mal ein Stück weichgekochte Birne (natürlich aus biologischem Anbau und mit dem klingenden Namen „Conference“) in die Hand gedrückt. Bis darauf, dass er sein erstes Obst sorgfältig einspeichelte, mit seinem zahnlosen Mündchen in Stücke biss und wieder ausspuckte, war das aber auch keinen Blogeintrag wert (dafür aber eine Fotostrecke mit 50 Aufnahmen!).
Ich hätte auch über Krumpfz’ Drehwurm schreiben können. Seit einer Woche dreht er sich wie ein Besessener immer wieder vom Rücken über die linke Seite auf den Bauch – um dort dann nicht weiter voranzukommen und frustriert den Kopf in die Spieldecke zu stecken. Sein ständiges Gejammer ob seiner Unfähigkeit, sich zurück auf den Rücken zu drehen, hat diese Woche zwar ziemlich bestimmt – eine Geschichte wird daraus aber nicht.
Und selbst der Besuch mit Krumpfz bei IKEA in dieser Woche fiel nicht spektakulär genug für eine literarische Verarbeitung aus. Wir kauften viel von dem wir dachten, dass wir es brauchen könnten: ein Regal für Krumpfz’ Bilderbücher, Topfdeckel aus Silikon, Pfannenwender, Bügel (aber – da bin ich stolz drauf – keine Teelichter!). Dabei vergaßen wir allerdings das, was wir eigentlich hatten kaufen wollten: eine Plastikunterlage für den Bereich des Esstischs, in dem Krumpfz zukünftig mit der Beikost wüten wird. Krumpfz fand unser sinnloses Konsumtreiben dabei so spannend, dass er das Schlafen ganz vergaß und wir ein total übermüdetes Kind nach Hause fuhren. Richtig dramatisch war das aber auch nicht.
Trotzdem war diese Woche für uns Eltern total aufregend. Gerade weil dieses ominöse Pekip begann, Krumpfz zum ersten Mal an einer Birne lutschte, sich wie wild drehte und wir uns gemeinsam zu IKEA wagten. Für uns war es eine Woche voller Meilensteine. Keiner davon taugt zwar als ausführliche Geschichte, aber alle werden uns in Erinnerung bleiben.
Ein Gedanke zu “Meilensteine”